97 000 Euro für Menschen in akuten Notlagen
Verein Familien in Not bearbeitet im abgelaufenen Geschäftsjahr
über 120 Hilfsanträge
Rund 97 000 Euro hat der Verein Familien in Not Pfaffenhofen im vergangenen Geschäftsjahr zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen im Landkreis ausbezahlt. Damit lag die Summe der gewährten Finanzhilfen um fast 20 Prozent über der des Vorjahres, teilte der 1. Vorsitzende Willy Hailer bei der Hauptversammlung im Restaurant La Masseria in Ilmmünster mit. Im Verlauf der Sitzung wurde von den Mitgliedern auch die gesamte Vereinsführung für weitere zwei Jahre einstimmig im Amt bestätigt.
Wie der 1. Vorsitzende in seinem Tätigkeitsbericht erläuterte, wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr über 120 Hilfsanträge genehmigt und rund 82 000 Euro Zuschüsse (Vorjahr 64 000 €) an Familien und alleinstehende Personen aber auch an karitiative Organisationen wie Tafel und Kleiderkammer Pfaffenhofen ausbezahlt. Dazu kamen 14 800 Euro (Vorjahr 17 000 €) an zinslosen Darlehen, vor allem für Miet-Kautionen.
„Die Hilfen zum Wohnen waren auch im abgelaufenen Jahr mit 44 Fällen wieder der Schwerpunkt unserer Arbeit“, so Hailer. Dabei ging es um Unterstützung bei der Neubeschaffung von Haushaltsgeräten oder Mobiliar ebenso wie um finanzielle Hilfe bei hohen Nachzahlungen für Heizung und Strom. „In mehreren Fällen konnten wir gerade noch verhindern, dass Familien oder alleinerziehenden Müttern wegen nicht bezahlter Rechnungen vom Energieversorger der Strom gesperrt wurde“. Mit der Übernahme von Mietkautionen habe der Verein Antragstellern geholfen, in billigere Wohnungen umziehen zu können. Der Vorsitzende: „Nach Trennungen oder Todesfällen ist die bisherige Wohnung für den zurückgebliebenen Partner oftmals zu groß und zu teuer“. Günstigere Objekte seien aber für Familien mit Kindern und auch für Alleinstehende mit geringem Einkommen im Landkreis immer schwerer zu finden.
Eine deutliche Zunahme registrierte der Verein Familien in Not bei Hilfsgesuchen für Medizin und Gesundheitsvorsorge, wie zum Beispiel neue Brillen, Zahnarztrechnungen, Aufwendungen für Kuren und Therapien oder auch Bestattungskosten.
Neuer Rekord: 102 356 Euro Spenden
von Vorweihnacht der guten Herzen
Trotz der wiederum stark gestiegenen Summe der ausbezahlten Finanzhilfen konnte der Verein Familien in Not im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt ein deutliches Plus verbuchen. Die gute Kassenlage resultiert in erster Linie aus der Tatsache, dass die PK-Spendenaktion Vorweihnacht der guten Herzen 2015/16 (zum zweiten Mal in Folge) mit einem Rekordergebnis abgeschlossen hatte. Zu den 95 696 Euro, die bis 31. Januar 2016 auf den Konten des Vereins eingegangen waren, kamen in den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres noch weitere Spenden, darunter 6000 Euro aus dem zentralen Sammelkonto des DONAUKURIER in Ingolstadt, sodass die Vorweihnachts-Aktion 2015/16 für den Verein Familien in Not mit 102 356 Euro erstmals ein sechsstelliges Ergebnis erreichte. Aber auch während des Jahres gingen hohe Spendenbeträge, unter anderem vom Spenden-Marathon der Audi AG sowie anläßlich von runden Geburtstagen oder Begräbnissen, auf den Konten des Vereins ein.
Für die großartige Unterstützung durch die alljährliche Vorweihnachts-Aktion bedankte sich der 1. Vorsitzende beim DONAUKURIER und dem Pfaffenhofener Redaktionsleiter Robert Schmidl. Ebenso bei den vielen privaten Spendern, Vereinen, Kulturveranstaltern und Geschäftsleuten, der Audi-AG und allen, die sich schon seit vielen Jahren für Familien in Not engagieren.
Der gute Kassenstand ermöglicht dem Verein in diesem Jahr, die schon länger beabsichtigte Anschaffung von behindertengerechten Fahrzeugen für zwei Familien zu realisieren und darüberhinaus heuer auch andere karitative Organisationen stärker bei Projekten für hilfsbedürftige Menschen im Landkreis Pfaffenhofen zu unterstützen. Über einen solchen Hilfsantrag hatten die Mitglieder in der Jahresversammlung zu entscheiden. Einstimmig wurde ein Zuschuss in Höhe von 3000 Euro für den Verein Leben Retten beschlossen. Damit soll die Anschaffung eines Video-Laryngoskops für den Notarztdienst in Pfaffenhofen ermöglicht werden. Das Gerät erleichtert den Helfern die künstliche Beatmung von Patienten bei Notfalleinsätzen. Der Geisenfelder Rettungswagen konnte dank einer Spende des städtischen Bürgerrings bereits damit ausgestattet werden.
Bewährter Vorstand und neue Mitglieder
Der Verein Familien in Not Pfaffenhofen geht mit der bewährten Führungsmannschaft in die nächsten zwei Jahre: Bei der Hauptversammlung im Restaurant La Masseria in Ilmmünster bestätigten die Mitglieder den gesamten Vorstand einstimmig im Amt.
An der Spitze des gemeinnützigen Vereins steht als 1. Vorsitzender weiterhin Willy Hailer, früherer Redaktionsleiter des Pfaffenhofener Kurier und Gründungsmitglied von Familien in Not. Ebenso wiedergewählt wurden als stellvertretende Vorsitzende der evangelische Pfarrer Michael Baldeweg aus Wolnzach und der ehemalige Chef der Hypobank Pfaffenhofen, Hermann Heubeck, sowie die Schatzmeisterin Katharina Schwertler und Rechtsanwalt Sieghard Pichl als Schriftführer.
Als Rechnungsprüfer wurden von der Versammlung wieder Gudula Langmaier und Kreiskämmerer Walter Reisinger berufen. Vor der Neuwahl hatte Walter Reisinger den Prüfungsbericht vorgelegt und dem Vorstand eine ordnungsgemäße Kassenführung bestätigt. Die Entlastung der Vereinsführung wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig erteilt.
Zur Hauptversammlung konnte der 1. Vorsitzende auch Heidi Andre und Herbert Payer als neue Vereinsmitglieder begrüßen, die sich beide kurz vorstellten. Heidi Andre (47) ist gelernte Erzieherin und war 16 Jahre in der Geschäftsführung eines Gastronomiebetriebes tätig. Seit Dezember 2014 ist sie eine der beiden Leiterinnen des städtischen Seniorenbüros und in dieser Funktion auch mit den Problemen älterer Menschen vertraut. Herbert Payer (66) war bis zum Eintritt in die Altersteilzeit im Dezember 2012 mehr als zwei Jahrzehnte Leiter des Kreisjugendamtes. Ehrenamtlich engagierte er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen, davon 15 Jahre als 1. Vorstand. Willy Hailer: „Wir freuen uns sehr, dass Heidi Andre und Herbert Payer mit ihren großen beruflichen Erfahrungen und vielfältigen Kontakten die Arbeit des Vereins Familien in Not künftig unterstützen werden“.
Dem Verein Familien in Not gehören aktuell zwölf Mitglieder an. „Wir halten die Zahl bewusst so niedrig, weil in unserem Gremium bei der Abstimmung über die Hilfsanträge sehr viele streng vertrauliche persönliche Informationen behandelt werden,“ so Hailer.